Zur Belohnung „Große Klappe – Stumme Schreie

Zur Belohnung „Große Klappe – Stumme Schreie

Konfliktlotsen aus Schulen des Landkreises in Theaterpädagogischer Werkstatt Osnabrück

Neue Osnabrücker Zeitung, 6. November 2006


Wer Streit schlichten will, braucht Mut und manchmal einen guten Einfall zur rechten Zeit. Das gilt auch für die Konfliktlotsen an den Schulen. Der Landkreis Osnabrück hat jetzt 150 engagierte Schüler eingeladen, um selbst ideenreiche Theaterszenen zu entwickeln und zu spielen.

Die etwas andere Art der Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt an Schulen hatte die Werner-Egerland-Stiftung mit einer großzügigen Spende ermöglicht. „Richtig lernen und arbeiten kann man nur in einer Atmosphäre, in der Konflikte gewaltfrei und konstruktiv gelöst werden“, begründete Stifterin Felicitas Egerland ihren Einsatz für die Veranstaltung. An vielen Schulen im Osnabrücker Land sind mittlerweile Konfliktlotsen tätig, die Verantwortung für eine faire und gerechte Streitschlichtung übernehmen. Sie sind unparteiische Vermittler zwischen Mitschülern, wenn Konflikte in der Schule auftreten. Sie ermöglichen den Streitenden, sich auszusprechen, entstandene Verletzungen wieder gutzumachen und ihren zukünftigen Umgang miteinander selbständig zu regeln.

„Die Konfliktlotsen-Veranstaltung führt die Schüler zu einer spielerischen Auseinandersetzung mit dem Phänomen Gewalt“, erklärte Landkreis-Bildungskoordinator Michael Fedler das Konzept. Für den neuen Blickwinkel sorgte die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück mit der Szenenkollage „Große Klappe – Stumme Schreie“. Nach der Aufführung arbeiteten die Schauspieler der Theaterwerkstatt zusammen mit den Jugendlichen die gezeigten Situationen auf, stellten Szenen nach und diskutierten mögliche Lösungen. „Besonders viel Spaß machte den Konfliktlotsen die Präsentation der in den Workshops erarbeiteten Spielszenen auf der Bühne“, zog Fedler eine erfolgreiche Bilanz des Tages.