Ein europäisches Tanztheaterprojekt vom 4.8. bis 18.8.2024 in Berlin.
Das Poesie-Album des Saarbrücker Mädchens Lilo Ermann, das mit ihren Eltern in Auschwitz ermordet wurde, ist der Impuls für das Tanztheaterprojekt. Das Album wurde im November 2023 für 2 Wochen von der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem an die Landeshauptstadt Saarbrücken ausgeliehen und ausgestellt. Die Thematisierung des Holocaust mit europäischen Jugendlichen wird aus dem nationalstaatlichen Rahmen herausgelöst und öffnet den Blick auch auf andere Menschheitsverbrechen. Es wird an das Verschwinden von Menschen, vor aller Augen, aus der Mitte der europäischen und außereuropäischen Gesellschaften erinnert. Das Projekt unternimmt den Versuch, das Erinnern global aufzuweiten, ohne dem millionenfachen Mord an den europäischen Juden seine Singularität zu nehmen. Die Shoa übernimmt sozusagen einen „historischen Ankerplatz“ eines Erinnerungsbrennpunktes, von dem aus sich ein solidarisches Gedenken an andere Opfer der Weltgeschichte herausbilden kann. Diese Position im Rahmen einer globalen Erinnerungsarbeit eröffnet dem internationalen Jugendprojekt die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Perspektiven auf den Holocaust und andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit zuzugehen. Das Ergebnis der Auseinandersetzung mit dieser komplexen Thematik wurde in einem 60-minütigen Tanztheaterstück am 16.8.2024 im Kunstquartier Bethanien Berlin-Kreuzberg, vor ausverkauftem Haus, uraufgeführt.







