Eine Unternehmerin mit großem Herz für die Kultur

Eine Unternehmerin mit großem Herz für die Kultur

Verdienstorden für Felicitas Egerland

Neue Osnabrücker Zeitung, 14. April 2008


Für ihr außerordentliches politisches, wirtschaftliches und kulturelles Engagement ist die Osnabrücker Unternehmerin Felicitas Egerland mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Die Ordensverleihung fand am Mittwochabend in der Stadthalle statt.

Der pragmatischen Natur von Felicitas Egerland war es zu verdanken, dass Oberbürgermeister Boris Pistorius nicht wie gewohnt die Auszeichnung im Namen des Bundespräsidenten im Friedenssaal des Rathauses überreichte. Sie habe ihren Gästen, die sich zu einem Konzert des Festivals „Classic con brio“ versammelt hatten, nicht zumuten wollen, in einigen Tagen noch einmal kommen zu müssen – die Ehrung gab somit die festliche Ouvertüre für den kammermusikalischen Abend ab.

Auf diese Weise war der Orden auch gleich mit einem der Gründe seiner Verleihung aufs Schönste verknüpft: Die von Felicitas Egerland im Jahr 2003 gegründete Werner-Egerland-Stiftung, welche junge Menschen in Kunst, Kultur und Wissenschaft fördert, unterstützt auch das Osnabrücker Musikfestival.
„Ihrer Generation und auch Ihnen ist der erfolgreiche Aufbau unseres Landes und Ihres Unternehmens nicht in den Schoß gefallen. Sie mussten sich viele Schritte Ihres Weges hart erarbeiten“, sagte Pistorius und erinnerte auch an die zwölfjährige Ratstätigkeit der Unternehmerin. Die Perspektive der Wirtschaft sei Felicitas Egerland in all ihrem Engagement immer wichtig gewesen. Unter anderem war Egerland auch Mitglied des Fachausschusses Industrie der IHK Osnabrück sowie im Beirat und von 1993 bis 2005 im Vorstand des Industriellen Arbeitgeberverbands Osnabrück-Emsland.

Einen hohen Stellenwert habe die Qualifizierung für Felicitas Egerland in ihrem eigenen Logistik-Unternehmen, so Pistorius. „Wenn Sie über Ihr Unternehmen sprechen, klingt auch immer an, wie stolz Sie auf Ihre Mitarbeiter sind, ohne die Ihr Unternehmen nicht so erfolgreich hätte sein können.“

Prof. Christian von Bar, der Egerland für die Auszeichnung vorgeschlagen hatte, würdigte in einer sehr persönlichen Ansprache die „große Unternehmerpersönlichkeit und warmherzige Dame“. In zahllosen durchwachten Nächten habe sie Verantwortung für ihr Unternehmen getragen, neue Arbeitsplätze geschaffen und die Standorte des Unternehmens in Deutschland erhalten.

Die gebürtige Königsbergerin Felicitas Egerland selbst bilanzierte ihr großes Engagement auf preußischnüchterne Weise: „Alles, was ich getan habe, war Pflicht, das war selbstverständlich!“