Gymnasium Carolinum: Eröffnung Ende Mai geplant
Neue Osnabrücker Zeitung, 31. März 2006
Für ihre neue Cafeteria legen sich auch die Schüler mächtig ins Zeug. In der letzten Aprilwoche werden sie Rasen mähen, Schuhe putzen, Babys betreuen und andere Arbeiten verrichten, um Geld für das große Projekt zu verdienen.
Am Gymnasium Carolinum hat jetzt die heiße Phase des Spendensammelns begonnen. Die erwirtschafteten Beträge werden in den Klassen eingesammelt. Es ist eine Art Wettbewerb. “Die Siegerklassen erhalten als Anerkennung ein VIP-Frühstück in der neuen Cafeteria”, erklärte gestern Schulleiter Helmut Brandebusemeyer bei einer Besichtigung des Bauvorhabens in der früheren Hausmeisterwohnung. Die Bedienung am Tisch erfolgt durch Mitglieder der Schulleitung und des Kollegiums, “was scheinbar ein besonderer Reiz für die Schüler ist, da sie jetzt schon mit dem Jobben beginnen”, fügte er stolz hinzu.
Seit einigen Jahren schon wird Geld für die neue Caro-Cafeteria angespart. Inzwischen hat der Umbau begonnen. “Ende Mai wird die Cafeteria eröffnet”, wagte Susanne Weiß vom Planungsbüro Rohling eine Prognose. Zwar seien Väterchen Frost und der anhaltende Regen nicht förderlich gewesen, aber die Planungen würden eingehalten.
Die Besonderheit dieses Projektes liegt darin, dass die Cafeteria zu 80 Prozent mit von der Schule eingeworbenen Mitteln finanziert wird. Der Förderverein der Schule tritt offiziell als Bauträger auf. Des Weiteren unterstützen private Sponsoren den Umbau. “Dieses Modell wird zukünftig wohl einige Schulen ereilen: Schüler, Eltern und Ehemalige müssen für die Erhaltung und Sanierung der Schulen auf Grund der finanziellen Notlage der Stadt kräftig mit anpacken”, erklärte Dr. Fritz Brickwedde, Vorsitzender des “Curatorium Carolini”, bei der Begehung des Anbaus. Im Fall des Carolinums werden die Baumaßnahmen vom Förderverein, dem Curatorium, dem Carolingerbund und der Stiftung unterstützt.
Insgesamt wird die neue Cafeteria eine Fläche von rund 170 Quadratmetern haben und Platz für 100 Schüler bieten. Die Mahlzeiten werden in Zusammenarbeit mit den Beschützenden Werkstätten hergestellt. Im Zuge dieser Neuerung sollen exemplarisch auch gesunde Mahlzeiten angeboten werden. Die alte Cafeteria mit 25 Sitzplätzen soll zu einem Aufenthaltsraum für die Oberstufe umgestaltet werden. “Durch die Einführung von nur noch zwölf Schuljahren wird es vermehrt Nachmittagsunterricht geben, so dass die Schüler einen solchen Raum benötigen”, so der Schulleiter Johannes Lemper. Auch die stark vergrößerte Schülerzahl von rund 1.300 Carolingern mache das erforderlich.