Egerland-Stiftung fördert Anschaffung von Blasinstrumenten in der Domschule Endlich ein eigenes Orchester.
Osnabrück
Osnabrück. Die stolze Fördersumme von 20000 Euro stand der Schule zur Verfügung, um mit der Anschaffung von zwei Dutzend neuen Blasinstrumenten ein richtiges Orchester entstehen zu lassen. Seit einem halben Jahr können nun ebenso viele Schüler der fünften und sechsten Klassen in bewährter Kooperation mit der Musik- und Kunstschule Osnabrück lernen, was es heißt, Teil eines großen musikalischen Ganzen zu sein.
Zwar nicht mit Pauken, aber mit Trompeten, Blockflöten, Querflöten, Saxofonen, Posaunen, Klarinetten und Eufonien ist damit den Schülern die Möglichkeit gegeben, nicht nur individuell ein neues Instrument, sondern im „einstimmigen“ Gleichklang auch die Wirkung eines wahrhaftigen Orchesters aus Blech, Gold und Silber zu erlernen und zu erleben. Dabei konnten die meisten Mitglieder des Ensembles vorher nicht einmal Noten lesen. Umso erstaunlicher, „wie gut das Zusammenspiel bereits nach nur sechs Monaten Unterricht gelingt“, findet auch Georg Schomaker von der im März 2001 gegründeten Schulstiftung des Bistums Osnabrück, der das gemeinsame Musizieren für „lernpädagogisch unschlagbar“ hält.
„Kinder, die gemeinsam musizieren, werden teamfähig und lernen, Verantwortung füreinander zu tragen“, erläutert Stifterin Felicitas Egerland in ähnlicher Stoßrichtung die Beweggründe ihres Engagements. Die Egerlandstiftung unterstützt bereits seit ihrer Gründung 2003 unter anderem auch die musikalische Bildung junger Menschen. Größere Förderungen hatten in den letzten Jahren bereits die Angelaschule und die Thomas-Morus-Schule erhalten. „Auch außerhalb des Musikunterrichts fördert ein solches Projekt die Konzentrationsfähigkeit und den Zusammenhalt der Schüler“, erhofft sich die stellvertretende Schulleiterin Sabine Müller entsprechend nachhaltige Synergie-Effekte. Die Schüler könnten durch die Erfahrung des musikalischen Zusammenspiels lernen, auch im alltäglichen Zusammenleben nicht nur für sich, sondern auch immer mit Blick auf die Mitschüler den richtigen Ton zu treffen.
Dabei liegt der musikalischen Leitung der Elite-Gedanke fern. Haupt- und Realschüler können gemeinsam und auch ohne jegliche musikalische Vorbildung am Orchester teilhaben. „Viele wissen nicht einmal, welcher Mitspieler woher kommt“, betont Musiklehrer Berthold Bönninger, der das frisch gegründete Orchester mit Begeisterung leitet, auch die sozial integrative Funktion des Projektes. Entscheidend sei die Begeisterungsfähigkeit und der Wille, nicht nur für sich allein, sondern als Teil des Ganzen mit der Gruppe für die Gruppe zu spielen.
Für Schulleitung und Stifter boten die Haupt- und Realschüler einige Kostproben inklusive Zugaben. Nach dem Adventskonzert war es der zweite Auftritt des neuen Schulorchesters, aber sicher nicht der letzte. Bereits Mitte Mai können sich die Besucher am Tag der offenen Tür von den gemeinsam erlernten musikalischen Fähigkeiten der Domschüler überzeugen.